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Home Office: die produktivste Form der Arbeit

Horwood-Kohler-Home-Office-Efficiency

Die höchste Produktivität findet im Home Office statt. Laute Kollegen stören die Effizienz am stärksten.

 

In den meisten Unternehmen weltweit sind die regulären Arbeitszeiten heutzutage immer noch von 9 bis 17 Uhr vorgegeben. Zwar gibt es Gleit- bzw. Vertrauensarbeitszeit in einigen Betrieben, aber die Mehrheit aller Beschäftigten soll zwischen 9 und 17 Uhr produktiv sein. Was aber, wenn das individuelle Produktivitäts-Maximum nicht in diese Kernzeit hineinfällt? Wären andere, flexiblere Arbeitszeitenmodelle und dementsprechend flexible Arbeitsbedingungen nicht effektiver und somit auch für die Unternehmen attraktiver?

 

In Abstimmung mit dem “World Productivity Day” hat Jabra im Juni 2018 eine Untersuchung zu den Top-Produktivitäts-Trends am Arbeitsplatz veröffentlicht. Im Rahmen dieser Studie wurden Fachkräfte aus den USA, der UK, aus Deutschland und aus Frankreich befragt1. Interessanterweise gibt jeder dritte Befragte aus Großbritannien das Home Office als die produktivste Form der Arbeit an, obwohl die Mehrheit der Befragten die Arbeit aus dem Home Ofiice nicht gestattet bekommt. Britische Unternehmen müssen dementsprechend noch einige Neuerungen treffen, um flexible Arbeitsbedingungen für ihre Angestellten zu schaffen. Damit sind sie nicht alleine. Auch in Deutschland gibt es diesbezüglich einigen Nachholbedarf.

 

Weltweite Trends:

  • Arbeitsplatz: Produktivität ist zuhause am höchsten: Im Vergleich zu 2015 gaben viermal so viele Beschäftigte 2018 an, dass sie die Arbeit aus dem Home Office als die produktivste Option empfinden
  • Störfaktoren: Lärm ist immer noch auf Platz eins der Störfaktoren wenn es um die Produktivität geht. Gespräche zwischen Kollegen führt, einstimmig unter den Befragten aller Länder, die Liste der Störfaktoren an.
  • Mobilität: die Mobilität hat 2018 im Vergleich zu 2015 zugenommen.
  • Meetings: Die entscheidenden Gründe weshalb Meetings nicht erfolgreich ablaufen, sind laut der Befragten: ungenügende Vorbereitung (38%), Entscheidungsprozesse (30%) und das zu späte Erscheinen (30%).

 

Schon lange kämpfen Unternehmen weltweit darum, die Produktivität am Arbeitsplatz zu steigern. Verschiedene Faktoren, wie die Gestaltung des Büros und die Dynamik die dort herrscht, spielen eine grosse Rolle, wenn es darum geht das Produktivitäts-Level am Arbeitsplatz zu steigern. Die jüngsten Daten des Conference Board2zeigen einen leichten Anstieg der globalen Produktivität, aber bei weitem nicht die Rückkehr zu den Wachstumsraten vor der Krise. Ausschlaggebend für die Beibehaltung dieses Momentums ist das bestehende Interesse daran, wie die Arbeit organisiert wird, um die Produktivität zu steigern. I

Untersuchungen zeigen, dass Mitarbeiter durchschnittlich alle drei Minuten bei der Arbeit abgelenkt werden3. Es kann jedoch bis zu 25 Minuten dauern4, bis der Fokus wieder auf der eigentlichen Tätigkeit liegt. Damit Unternehmen die höchstmögliche Effizienz erreichen können, muss der jahrzehntelange Konflikt zwischen Kollaboration und Konzentration gelöst werden.

 

Länderspezifische Ergebnisse:

  • Deutschland: 52% der Angestellten gaben an, durch das Vorbeikommen von Kollegen, oder deren Zwischenfragen in ihrer Produktivität negativ beeeinflusst zu werden.
  • UK: Fast die Hälfte des Arbeitstages (43%) wird vom Arbeitsplatz entfernt verbracht, sei es durch Umherlaufen (13%) oder das Fahren zu verschiedenen Orten (9%).
  • USA: Laut 50% der Angestellten stellen ziellose Diskussionen die grösste Beeinträchtigung der Produktivität von Meetings dar.
  • Frankreich: Die Mehrheit aller Angestellten (56%) hört Musik, um sich konzentrieren zu können oder damit den von Kollegen verursachten Lärm auszublenden.

 

Vorteile für Arbeitnehmer

Home Office ist der klare Gewinner wenn es um die Frage nach der höchsten Produktivität geht. Dies liegt zum einen wohl daran, dass Arbeitnehmer selbst darüber entscheiden können wann sie produktiv sind und somit weniger Stress und Druck auf ihnen lastet. Zum anderen bleibt ihnen selbst überlassen wann sie die Arbeit erledigen. Sie können sich also individuell die eigene Work-Life-Balance ausarbeiten und so mehr qualitative Zeit mit ihrer Familie und Freunden verbringen oder ihren Hobbies nachgehen. Der morgendliche Stress des Pendelns entfällt und nebenbei reduziert sich positiverweise der individuelle carbon footprint. Meetings können jederzeit virtuell abgehalten werden. Die physische, örtliche Anwesenheit der Teilnehmer ist somit nicht erforderlich. Vorraussetzung für ein erfolgreiches digitales Meeting ist jedoch fehlerfreie Technik. Hier müssen die Unternehmen, laut Studie, noch einige Verbesserungen zum fehlerfreien Ablauf vornehmen.

 

Vorteile für Unternehmen

Die Vorteile des Home Office für Unternehmen liegen auf der Hand. Welche Firma möchte nicht die maximale Produktivität seiner Mitarbeiter erreichen? Ein zufriedener und ausgeglichener Arbeitnehmer leistet die beste Arbeit, hat die wenigsten Fehltage und bleibt dem Unternehmen langfristig erhalten. Es lohnt sich also einmal genau hinzusehen bei der flexiblen Gestaltung der Arbeitsbedingungen und geeignete Trend-Anpassungen zu treffen. Die Arbeit aus dem Home Office kann zudem eine Einsparung der laufenden Betriebskosten bedeuten.

 

Was die Zukunft bringt

Wir bewegen uns tendenziell immer mehr in Richtung “Remote Working”. Diese Form der Arbeit wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch hier in Deutschland eine ernstzunehmende Konkurrenz zum Home Office darstellen und dieses letztendlich ablösen. Auch wenn es generell verlockend klingen mag, die Arbeit überall mit hinnehmen und sie zu jeder Tages- und Nachtzeit verrichten zu können, bleibt es jedem selbst überlassen zu entscheiden, ob man die Arbeit nicht besser von der tatsächlichen freien Zeit abgrenzen sollte. EIn wichtiger Aspekt, der bei allen Trends nicht vernachlässigt werden sollte, ist die menschliche, soziale Komponente. So produktiv Home Office und Remote Working in der Steigerung auch sein mögen -da die störenden Kollegen wegfallen- der tatsächliche, direkte menschliche Kontakt bleibt hierbei jedoch leider auf der Strecke.

 

Horwood-Kohler-Home-Working-Stats

 

1Quelle: Jabra & Kantar »Knowledge Worker Study 2018«, Juni 2018, 1.350 Teilnehmer
2 https://www.conference-board.org/press/pressdetail.cfm?pressid=7372
3 https://www.wsj.com/articles/SB10001424127887324339204578173252223022388
4 https://www.nytimes.com/2013/05/05/opinion/sunday/a-focus-on-distraction.html?_r=0

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